Beleg des Monats
(März 2010)
 

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Nach dem 2. Weltkrieg und der Besetzung der Allierten wurde der Postverkehr in Deutschland erst allmählich wieder aufgenommen, nur größere Postämter übernehmen die Hauptaufgaben, kleine Poststellen waren den Notmaßnahmen voll unterworfen.
Bedarfs- Einschreibebrief mit dem Not-R-Zettel (alter Reichspost-Blancozettel) mit schwarz eingestempelten Zeilenstempel Stammbach/Oberfr. und mit dem handschriftlichen Portovermerk 42 (Pfennig) des Zweigpostamtes Stammbach sowie dem ovalen Tagesstempel Gebühr bezahlt seines vorgesetzten Abrechnungspostamts Münchberg vom 14.2.46. 10-11 (Uhr) an den Milchhof in Münchberg mit dem Ankunftstempel 14.2.46. -12 (Uhr).
Der Absender in Stammbach (Hans Hofmann Lebensmittel Stammbach) lieferte den Brief bei dem dortigen Zweigpostamt ein, das auf dem Brief keinen Tagesstempel abdruckte. Von dort nach Münchberg ist die angegebene Gebühr für einen Einschreib-Fernbrief von 42 Pfennig portogerecht. Interessant und selten.
Es handelt sich nicht um einen Ortsbrief von Münchberg, sonst hätte der Brief nur die Ortsgebühr von 8 Pfennig + Einschreiben 30 Pfennig, zusammen also 38 Pfennig gekostet.
Das Postamt Münchberg kontrollierte vermutlich durch dieses Verfahren, dass die unterstellten Zweigpostämter und Poststellen die bar frankierten Postgebühren richtig in ihren Kassenbüchern buchten. Betreffende Zweigpostämter und Poststellen verfügten in diesem Zeitraum über keinen Tagesstempel. Dann würde es sich um eine Notmaßnahme ähnlich wie bei den Notstempeln handeln.
 

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